Nach den PISA-Studien der OECD setzte der Kompetenzbegriff die Kriterien für guten Unterricht. Kritiker werfen der Kompetenzorientierung des Philosophieunterrichtes vor, genuine Ansprüche philosophischer Bildung zu unterlaufen und Philosophieunterricht auf eine einseitige Ausbildung formaler Fähigkeiten im Kontext einer Ökonomisierung der Bildung zu reduzieren. Befürworter hingegen sehen in der Kompetenzorientierung genau den Zweck des Philosophieunterrichts realisiert, dass Schülerinnen und Schüler selbstständig philosophieren lernen. Nach einer Studie von Geiß (2017) basiert die Kritik an der Kompetenzorientierung auf einer unzureichenden Lesart des Weinertschen Kompetenzbegriffes. Deswegen schlägt er eine eigene philosophiedidaktisch-bildungstheoretische Explikation vor, welche die Einwände entkräften und eine fachlich adäquate Kompetenzorientierung konstituieren soll. Dieser Aufsatz diskutiert, dass der Kompetenzbegriff nach Geiß zwar einige begriffliche Probleme lösen kann, aber für die prinzipiellen Probleme anfällig bleibt, die sich aus der Steuerung von Unterricht durch die Kompetenzorientierung für das Philosophieren ergeben.
Der Aufsatz wurde in der Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik 4/2019 publiziert. Ein Entwurf des Artikels kann hier heruntergeladen werden. Ich bitte darum die in der ZDPE 4/2019 publizierte Version zu zitieren.